Ganzkörper Hyperthermie

Die heilende Wirkung des Fiebers ist seit vielen Jahrhunderten bekannt. Mit der Ganzkörper-hyperthermie (GHT) wird dieses Wirkprinzip therapeutisch genutzt.

Wirkung der Therapie

Durch eine kontrollierte Erwärmung des Körpers werden u. a. Abwehrkräfte mobilisiert, die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff sowie Nährstoffen erhöht und der Abbau von abgelagerten Giftstoffen verbessert. Auch die Wirkung von Infusionstherapien können verstärkt werden.

Hierbei wird der ganze Körper mittels wassergefilterten Infrarotstrahlung schonend erwärmt. Bei der moderaten GHT werden Temperaturen von 38,5°C bis maximal 40,5°C erzeugt. Diese Form der Hyperthermie ist indiziert zur Behandlung der Lyme-Borreliose, bei generalisierten Schmerzen wie der Fibromyalgie, chronischen Rückenschmerzen und Muskelverspannungen, degenerativen Gelenkveränderungen (Arthrosen) sowie rheumatische Erkrankungen und Allergien (Asthma bronchiale, Neurodermitis) und Akne. Hierbei kommt es zur Aktivierung des Immunsystems und schließlich auch zur Wirkungsverstärkung z.B. einer Antibiotikatherapie. Weitere Effekte sind die Steigerung der Durchblutung in sämtlichen Geweben, die Beschleunigung von Stoffwechsel- und Ausscheidungsprozessen.

Die Behandlung

Zur Vorbereitung sollte der Patient gut trinken und nur leichte Kost zu sich nehmen. Während der Therapie liegt er unbekleidet auf einer von allen Seiten frei zugänglichen Liege und ist mit einem Tuch zugedeckt. Die Wärmestrahlung wird  von oben zugeführt. 

Während der Behandlung wird der Patient kontinuierlich überwacht und erhält Infusionen, die den Flüssigkeitsverlust ausgleichen und die Wirkung steigern können. Im Beisein einer Mitarbeiterin werden regelmäßig Körpertemperatur, Blutdruck, Herzfrequenz und Sauerstoffgehalt des Blutes gemessen. Je nach Indikation und angestrebtem Temperaturbereich variiert die Dauer der Anwendung zwischen 1 und maximal 3 ½ Stunden.

Bei akuten und schweren Entzündungen, einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz,  schweren Herzrhythmusstörungen und in der Schwangerschaft darf die moderate GHT nicht durchgeführt werden.

Grundsätzlich wird durch den behandelnden Arzt im Einzelfall entschieden, ob die Hyperthermie angewandt werden kann.